Céline, Raudana

Noch immer schmerzten ihre Wunden, von der Geißelung, die sie über sich hatte ergehen lassen. Sie hat gesündigt, schwer gesündigt und dies war die einzige Möglichkeit, Buße zu tun, denn als Beschützerin war ihr Besitz ziemlich bescheiden. Erschwerend kam die merkwürdige Freude an der Strafe zu tragen. Sie genoss ... Zumindest die ersten dreißig Hiebe lang, erst ab dann wurden die Schmerzen unangenehm und quälend. Zumal die Aufseherin erst ab dann so richtig wütend wurde und ihre ganze Kraft in die Züchtigung legte. So lange, bis einem von beiden die Kraft verließ. In der vergangenen Nacht, war Céline die zusammen brach. Auch wenn sie sich fragte, wie genau dies der Wille Gottes sein konnte? Predigte der Messias und große Drachentöter nicht Nächstenliebe und Vergebung? Starb er denn nicht für ihre Sünden... Seufzend musste sie sich eingestehen, das der Gedanke allein weitere fünfzig Peitschenhiebe wert sein würde. Dann konnte sie ja noch einen drauf legen.
"Hey, den Apfel wirst du aber bezahlen." Rief sie dem Menschen zu. Es war ihr Viertel und wenn die Wache nicht in der Lage war Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten, dann oblag es der Kirche. "Du weißt die Gebote wohl, du sollst nicht Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten, du sollst nicht falsches Zeugnis reden, du sollst niemanden täuschen, du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!" Ein nahezu universell anwendbarer Bibelvers, den sie im Alltag immer gut anbringen konnte. Auch wenn es ein Tier war, welches der Mann gerade bedrohte und bestahl, aber auch sie unterstanden ihrem Schutz, so würden sie sich vielleicht überzeugt sehen, die Herrlichkeit Gottes anzuerkennen und von ihrem heidnischen Glauben abzulassen. Und vielleicht, konnte sie auch einen Sünder bekehren.

Ulfert, Straße nach Raudana

"Nein, wir ballen unsere Stärke hier! Läufst du vor, können wir dir nicht helfen!" Rief er ihr hinterher und seufzte, als sie schon weg war. War ich anders als ich jung war? Wohl kaum... Auch voller Eifer und Tatendrang. Solange sie nah genug bleibt und nicht so leichtsinnig wie wir es damals waren... Schweigend lächelte er und schüttelte den Kopf, bevor er nochmals anfing seinen Helm zu polieren, das Zeichen eines jeden professionellen Soldaten. Seit Wolfsgedenken, versuchte man sich etwas hartes über den Kopf zu stülpen um ihn vor dem Gegnerischen Hieb zu bewahren. Aber selbst die bewährteste Rüstung, half kaum was gegen einen Drachen. Vielleicht wäre eine Drachenjagd wirklich das richtige, wenn er seine Rüstung schon veräußern müsste, denn die würde er da nicht brauchen. Genau so wenig den Hammer, da war mehr ein guter Speer angebracht mit einen Stahlschild, der vor einem Flammenstrahl schützen konnte. Aber die Neubeschaffung würde vielleicht den Rahmen sprengen ... Ach scheiße ... Ohne Ylva war es einfacher. Einfache Jobs, wenig Geld reichte um klar zu kommen und ich musste nicht durchs halbe Land reisen, um sie bei ihrer Mutter abzuladen.

Céline, Raudana

"Schweig, Ketzer! Ehe ich dir die Zunge heraus schneiden lasse! Wir werden dir Sünder einen Vorgeschmack auf die ewigen Feuer der Hölle bieten, aus der du einst entsprungen bist! Vielleicht wird das seine verlorene Seele retten!' Céline holte aus, um mit der Rückhand Tarlon zu schlagen. Es sollte ihm nur einen Hauch von Demut ihr gegenüber lehren, sie eine Priesterin Gottes, er ein der Hölle entflohener Dämon.
Was dachte er sich bloß? Im heiligen Land, das gelobte Wort Gottes dermaßen durch den Dreck zu ziehen. Eine Sünde, sondergleichen! Dies musste bestraft werden! Dieser Mensch war minderer Abschaum, schlimmer als die meisten Tiere die ihr begegnet waren. Die Liste der Sünden die er begangen hat, würden sich wohl kaum mit einem einfachen Ablassbrief aufwiegen lassen.

Fuki Kali, Raudana

Fuki lächelte in sich hinein ihre Glefe hatte sie auf dem Rücken. Er bezeichnete sich bereits als Bringer des Chaos, er war wahrlich der Champion nach dem sie suchte.
"Bringe das Chaos all jenen die schwachen Verstandes sind."
Murmelte sie und neigte sich ein wenig hinter der Hausecke vor. Die Straße war recht voll, perfekt für ihren kleinen Zauber. In ihrer Hand bildete sich eine Violett schwarze Kugel und als sie diese anpustete zerstreute sie sich in Staub der davongetragen wurde und sich über die Straße verteilte. Dieser Zauber würde nicht alle beeinflussen, die Wächterin und Tarlon zum beispiel den sie hatten einen starken geist, aber die weniger starken auf der Straße würde es in Aufruhr bringen. Der Aufruhr steigerte Zorn, Angst und andere Negative Gefühle und lenkte sie auf den Größten Kummer eines jeden. Sie würden versuchen sich gegenseitig die Schuld an ihrem Unglück zu geben. An etwas anderes konnten sie nicht denken. Fuki lächelte und verschwand wieder hinter dem Haus als die ersten anfingen sich wegen Nichtigkeiten anzuschreien. Der Hase hinter dem Apfel stand beispielsweise begann die Wächterin an zu Brüllen.
"Nur wegen der Kirche haben wir es schwer unsere Waren zu veräußern!"
Woraufhin zwei andere Stand Besitzer mit einstiegen. Doch am interessantesten waren wohl die zwei Katzen, Geschwister anscheinend. Die graue Katzendame Schrie ihren Orange getigerten Bruder an der zähne und Krallen Bleckte. Sie würden wohl bald übereinander herfallen.

Ulfert, Straße nach Raudana

"Nicht gut." Murmelte er in seine Hand und sah sich um. Jetzt umzukehren und eine andere Route zu gehen, würde zu lange brauchen, da würden die Dachse sich nicht drauf einlassen. Gingen sie weiter, würden sie mitten in die Falle laufen.
Schweigend dachte der Wolf nach und sah sich die Umgebung genauer an. "Das sind Biber ... Wir sind Wölfe. Sie tun das, was sie am besten können, wir tun das was wir am besten könnten. Wir kommen ihnen zuvor. Sie rechnen damit dass wir in ihre Falle laufen. Wir ergreifen die Initiative. Ein paar der Dachse sind garstige, kleine Biester. Die wissen wie man wem den Tag versaut." Ulfert zog sich den Verband am Bein straffer. "Wir nutzen unseren Instinkt und Nasen. Spüren den Feind auf und nutzen das Überraschungsmoment. Wir bestimmen wann wir kämpfen und auf welchem Schlachtfeld. So kontrollieren wir unseren Gegner und dominieren ihn letztendlich. Wenn ich kämpfen muss, dann nach meinen Regeln. Luerta, dein Fell fällt auf, geh zu der Matschpfütze da vorne und färbe die sichtbaren Stellen deines Fells ein. Mal dir eine Kriegsbemalung ins Gesicht. Wir nutzen jeden Vorteil den wir bekommen können, auch wenn er darin liegt, dass der Feind sich für einen Moment erschrickt oder fragt 'was der scheiß soll', dieser Moment reicht, um ihn den Schädel einzuschlagen. " Er rief einige der Dachse zu sich, insgesamt waren es Vier. "Der Rest richtet sich auf eine Verteidigung ein. Ylva, du bleibst hier. Wenn alles in den Sack geht ... Lauf, bleib nicht stehen, sieh dich nicht um. Ich finde dich." Ohne Vorwarnung tupfte er ihr etwas Fell aus und steckte es in eine Gürteltasche. Dann bereitete er sich vor. Prüfte ob alles von seiner Ausrüstung da war, wo es seien sollte und belastete immer Mal wieder das Bein, um zu sehen, wie weit er gehen konnte. Dabei kam er zum Schluss 'Mit Adrenalin wird's gehen.'

Ylva Malvenfroh, Straße nach Raudana

Ylva hatte sich wieder beruhigt, sie hatte gehört was Ulfert gesagt hatte und verzieh ihm den Rauen ton von vorhin.
"Aua!"
Sagte sie und rieb sich die Stelle an der Schulter wo Ulfert ein Büschel ausgerissen hatte.
"Verstanden."
Sagte sie noch auf Ulferts Anweisung und zog nur um sicher zu gehen den Dolch. Sie wollte ihn zwar nicht verwenden, aber wenigstens könnte sie sich damit ein wenig verteidigen. Auch wenn sie Gewalt verabscheut, kann sie sich nicht mehr dagegen sträuben. Sie hat zuviel gesehen und erlebt.

Ulfert, Straße nach Raudana

Schweigend hielt er inne und sah sich seine Truppe an. Nicht gerade eine Truppe, die er als erste Wahl bezeichnet hätte,aber ... Sie sollten genügen.
Dachse waren klug und kräftig. In ihnen steckte mehr als es den Anschein hatte, sie waren lediglich, komprimiert und herausragende Handwerker. Das sah er immer wieder an ihrer Bau und Schmiedekunst, was sie sich gut bezahlen ließen.
"Wir sind bereit, Söldner." Sprach einer von ihnen.
"Geht auf ein Knie ... Und betet." Forderte er sie auf und senkte sich zuerst ab. Dabei zog er seinen Helm und die Bundhaube aus, bevor er anfing zu beten. Laut und deutlich, damit diejenigen, die das Gebet nicht kannten ihm Folgen.
"Angarr der du bist bei uns, täglich schlagen wir unsere schlachten im leben, heute bitten wir dich um eine Chance.
Eine Chance, unseren Fertigkeiten gegenüber angemessen. Eine Chance, bei der wir uns beweisen können.
Sollten wir siegen, dann wird es beim Kriegerkodex sein. Ehre und Glaube, werden gewahrt.
Sollten wir verlieren, dann war es unser versagen und wir bitten um die Gnade der Sieger.
Tag für Tag, werden wir besser werden, bis zu dem Tag an dem wir nicht mehr geschlagen werden. Nie wieder." Die Dachse folgten den Worten. Ulfert fand es unbehaglich. Sie kannten nicht die Tradition. Sie sprachen die Worte nicht mit der Kraft jener Wölfe, die mit Ulfert Seite an Seite standen. Vielleicht glaubten sie auch nichtmals an Angarr. Das Omen, war kein Gutes, hätte er die Wahl gehabt, dann wäre der Angriff nicht erfolgt.