Albin, Berck
Die Turnier Niederlage frustrierte ihn. Während er den Kampfbereich verließ warf er seine Waffe in den Dreck und blickte ernst den Gang entlang. Sich als Jarl diese blöße zu geben und gegen einen solchen Wilding zu verlieren, war einfach nur ... Schändlich für den Namen Olson und sein Haus.
An einem Becken voll Wasser stoppte er und wusch sein Gesicht. Es erfrischte etwas, doch vermochte es nicht die Schmach, so einfach wie den Dreck, davon zu spülen. Albin atmete durch "Met..." Murmelte er leise zu sich selbst und ging zu Hallvard. "Onkel Hallvard, wenn er keinen Met hat bin ich aber stink sauer."
"Ah Albin. Schöner Kampf, du hast mich stolz gemacht." Sprach seine Mutter und Hallvard nickte leicht, jetzt torkelte er schon ziemlich "Jaaa... Großer Kampf! Aber diese Fleischklops hat dir ordentlich die Fresse polliert!" Albin seufzte und riss ihm das Horn aus der Hand "Gebt das her, ich habe es gerade nötiger als ihr." Er trank das Horn in einem Zug leer und seufzte.
"Verdammte scheiße! Ich habe einfach die Beherrschung verloren! Sowas darf nicht nochmal passiere."
"Albin... Du blutest!" Sprach die Mutter etwas schockiert "Warst du etwa noch nicht bei einem Heiler?"
"Wozu?! Um der Welt meine Schmach zu präsentieren? Nein danke Mutter. Ich komm schon klar."
Marie räusperte sich und sah zu Albin auf "Herr, wenn ihr es gestattet, kann ich euch helfen. Ich bin zwar keine Heilerin, aber Hallvard kommt jede Woche mit so ziemlich den selben Verletzungen nach Hause, ich kann euch versorgen, niemand wird es erfahren. Versprochen."
Er zögerte etwas und musterte sie "Hm ... Na gut. Folgt mir in die Feste."
Fragend blickte sie zu Hallvard, welcher nur kurz nickte, er war so stralle, dass er nicht mehr viel mitbekam und zu fast allem zugestimmt hätte. Dabei hat das Gelage noch nicht einmal angefangen.
Albin ging währenddessen in die Feste, wohin Marie ihm schweigend folgte. Sie gingen in den Thronsaal und Albin setzte sich an einen einfachen Tisch. "Würde es euch etwas ausmachen mir etwas Wein zu holen?"
"Ich bestehe drauf, denn das könnte weh tun."
Albin lachte, schlimmer kann es ja wohl kaum noch werden.
"Also Herr..." Sie goss ihm etwas Wein ein "Ihr wart Tapfer, aber gegen Berg habt ihr nunmal den kürzeren gezogen. Ich hoffe Lady Syn übesteht das Finale gegen ihn."
Er grübelte und schwieg einen Moment "Ich habe sorge um sie, er ist ein starker grausamer Wilder, Syn ist dagegen eher eine Rose, lieblich und wohl anzusehen, aber an den Dornen schneidet man sich schnell."
"Wie war Herr..." Mit einem Tuch begann die das geronnene Blut von der Stirn ab zu tupfen. Mit einem dünnen Faden, begann sie dann den Wunde zu nähen, ab und an, wenn Marie nicht so gut zustach, tat es weh, aber sie war halt keine Heilerin. "Zieht euren Ärmel hoch." Der Unterarm war dick geschwollen und wies eine deutliche Fehlstellung auf. Marie packte Albins Handgelenk und zog einmal kräftig. Er schrie auf vor Schmerz, doch richtete sie den Arm und begann ihn direkt zu bandagieren. "Nun euer Hemd, ihr müsst es ausziehen. Damit ich eure Rippen bandagieren kann."
Albin zog das Leinenhemd aus und legte es auf den Tisch, er war gut gebaut was Marie etwas unbehaglich war, sie kannte nicht viele Männer und ein solcher Anblick war ihr Fremd.
"Alles gut bei euch, Lady Marie?"
"Was? Nein, alles gut." Sie riss sich zusammen und wickelte die gebrochenen Rippen mit einer Bandage ein. Den Arm und die ledierte schulter, stellte sie mit einer Schlinge aus einem Dreieckstuch ruhig.
"Wo habt ihr das alles gelernt, schickte euer Vater euch auf die Akademie?"
"Wie ich sagte, ich bin keine Heilerin. "Vater"... Kommt bloß oft aus der Schlacht wieder und ist so schlimm zugerichtet. Mit den Jahren, lernte ich halt wie man ihn versorgt."
"Ihr solltet Heilerin werden, ihr scheint dort talentiert zu sein."
"Ich glaube nicht dass es dazu kommen wird. Ich bin ein Bastard, also wird das wohl nichts." "Du bist kein Bastard, du bist eine Thrall, vom Bastard sein kannst du nur Träumen." Sprach eine Stimme in ihrem inneren und sie seufzte. Ein Schicksal mit dem sie sich schon vor Zehn Jahren abfand.
Nikita, Zwischen Angels End und Terriana
Der schnellste Weg zwischen den Städten war ein Schiff. So dauerte es, sofern sie nicht von Banditen attackiert werden etwas mehr als einen Tag nach Terriana.
Nikita liebte Schiffsreisen, die Gischt wenn eine Welle das Schiff trifft und die Luft, es war für sie einfach herrlich. So stand sie am Bug und genoss den Wind und die salzige Meerluft, es entspannte sie und lenkte sie etwas ab. Innerlich legte sie sich manchmal einen Plan zurecht, wie sie am besten vor geht. Doch damals, genoss sie einfach diesen Moment.
"Land in Sicht!" Hallte es vom Ausguck und riss Nikita aus ihrer Entspannung. In der Ferne, war es zu sehen Terriana, die kristallerne Stadt, wie man sie nannte. Langsam fuhr das Boot in den Hafen ein. Möwen kreisten um die Fischerboote und kreischten in der Hoffnung sich einen frischen Fisch schnappen zu können. Fisch ... so sehr sie das Meer liebte, so sehr hasste sie Fisch, in ihrer Heimat wurde fast täglich Fisch aufgetischt, da es den dort zu reiche gab.
Nach dem Anlegen, stieg sie ab und atmete durch. "Dann fangen wir mal mit der Jagd an." Sie rieb sich die Hände, aber in anbetracht des dämmernden Abends, musste sie erstmal einen Unterschlupf suchen. Gerüchte reisen zwar schnell, aber nicht so schnell. Vermutlich wiegt sich das Opfer noch in Sicherheit.
Gemütlich schlenderte sie etwas durch die Stadt, auf der Suche nach einem geeigneten Versteck und einem Gasthaus für die Nacht.
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