Durathror, Angels Rise

Er nahm die Flasche entgegen und nippte etwas. "Das tut gut. Aber ich muss ja heute Abend noch was klären mit dem Jarl...wobei, das geht auch morgen noch..." Er nahm nochmal einen ordentlichen Schluck, dann schaute er in die Flasche. "Noch nen viertel Liter... Den lass ich dir, bis du umkippst. Zur not schleife ich dich heute Abend nach vorne. Aber ich hab grade doch nicht so viel Durst, wie erwartet." Reichte ihr die Flasche wieder. "Ich muss mal kurz für kleine Zwerge..." Mit diesen Worten lief er in den Wald. Warum, warum nur! Da dachte ich, eine Seelenverwandte gefunden zu haben, nur um herauszufinden, dass sie schon mit jemandem verheiratet ist. Das Schicksal ist grauenvoll. Er setzte sich an einen kleinen Bachlauf. Mutter, es tut mir so leid. Es tut so weh, zu wissen, dein Andenken damals nicht in Ehren gehalten zu haben, sondern dich und deinen Tod einfach ignoriert zu haben. Vater, es tut mir leid, dir in dieser Schweren zeit nicht beigestanden zu haben. Meine Freunde, wenn ich euch jemals so nennen durfte, es tut mir Leid, euch mit da hinein gezogen zu haben. Ich wusste es einfach nicht besser. Er starrte in den Bachlauf und sah die Reflexion seines Gesichtes, mit roten Augen und Linien auf seinem Gesicht. Ich hoffte nur, dass dieser Moment nie kommen würde. der Moment, in dem Ich all das realisieren würde. Aber er kam doch... Ein paar Soldaten liefen in einiger Entfernung an ihm vorbei. "Hey, den kennen wir doch! Freund Zwerg, es geht euch besser?" "Bitte, lasst mir jetzt im Moment meine Ruhe. Ich kann grade nicht." "Unfreundliches Pack, die Halbwüchsigen..." Durathror war kurz davor, aufzuspringen und die Soldaten mit bloßen Händen umzubringen. Da meinte er eine Stimme zu hören, eine Stimme, die ihm nur zu vertraut war. "Weine nicht, mein Sohn, wir werden dir verzeihen. Aber jetzt folge deinem Herzen." "Mutter? Vater? Aber wie?" "Wir sind in deinem Herzen, wir waren immer in ihm. Und wir werden es immer sein." "Danke, Muter." Er stand wieder auf, jetzt wieder aufrecht, und wischte sich sein Gesicht trocken. Dann lief er wieder zurück zu Linda.

Durathror, Angels Rise

Er blickte sie lange an, dann seufzte er. "Ich bin dabei. Aber wir sollten vorher für eine Unterkunft sorgen, sonst wachen wir morgen auf den Bänken auf...Aber wo liegt da das Problem?" Er lachte etwas künstlich, nahm Linda am Arm und zog sie mit sich. "Ich hab nichts mehr dabei, und dir trau ich grad nich mehr zu, was zu holen. Aber ich denke, einige Leute schulden mir jetzt was." Er zog sie in das Lager und traf schon bald auf einige Soldaten, die am Feuer saßen und sich schon das erste Bier schmecken ließen, bevor das große Fest losging. "Hey Leute, ich wollte fragen ob ich und meine Freundin hier bei euch nen bisschen mittrinken können. Sie hat meinen Vorrat vernichtet." "Aber klar, mein freund, nach dem, was ihr geleistet habt, könnt ihr so viel trinken wie ihr wollt. Es ist genug für alle da!" Durathror griff sich zwei Humpen und füllte sie. Einen reichte er Linda, den anderen setzte er an und lehrte ihn in einem Zug, nahm sich noch ein en und vollführte mit diesem das selbe Kunststück. "Das tut gut. Vor allem nach dem üblen Brand an meinem Bauch." Er nahm sich nochmal nach, ging es jetzt aber gemütlicher an.

Durathror, angels Rise

Er befolgte ihren Rat und legte sich hin. "Du bist auch eine wahre Freundin für mich, kleines. Aber wer is Pinchy, wenn man ma Fragen darf?" Die Soldaten um sie herum warfen ihnen sonderbare Blicke zu, wahrscheinlich hätten sie es nicht für möglich gehalten, dass der Zwerg mit einer Frau wie Linda befreundet wäre. "Was glotz ihr'n so? Wir sin saufkumpanen!"

Durathror, Angels Rise

"Hübscher Name..." er streichelte ihren Kopf. "Aber ich habe die Erfahrung gemacht dass Kinder besser mit mir können als ich mit ihnen. Die beliebteste Frage ist die, wie Zwergenkinder aussehen. Wenn ich schon so klein bin..." er lachte. "Aber für mich kamen sie immer normal groß vor, die kleinen Zwerge. Ja, wir sollten sie vielleicht wirklich mal besuchen." "Bierdusche!" Riefen die Soldaten und überschütteten Durathror und Linda mit dem Rest Bier aus dem Fass. "Danke, ihr Spinner, Danke!"

Durathror, Angels Rise

Er grölte etwas mit, dann brannte der Alkohol sich in seine Wunde. "Ihr wollt mich doch wohl verarschen?" Er hielt sich den Bauch, dann lachte er. "Brauch ich wohl nen stärkeres Schmerzmittel! Habt ihr hier Schnaps?" Einer der Soldaten stand auf und holte unter dem Gejubel der anderen zwei Flaschen Schnaps. "So, und jetzt du eine und ich." Durathror setzte gemeinsam mit dem Soldaten an und stürzte die Flasche runter. Der Soldat musste mittendrin abbrechen und setzte sich ungewollt auf den Boden, dann kippte er unter noch mehr Gejohle um. "So. Noch wer, der mich herausfordern will?" Er stupste Linda an. "Du vielleicht? Wir ham da ja noch was ausstehen."

Durathror, Angels Rise

"Irgendwann komm ich aber nochma drauf zurück, Kleine. Und Schnaps wärmt." Er lachte zusammen mit den anderen Soldaten, bevor der nächste mi zwei Schnapsflaschen ankam. "Wirklich? Denkst du, du verträgst mehr als dein Kumpel da?" Er zeigte auf den inzwischen bewusstlosen Soldaten. "Ist das so erstrebenswert?" "Irgendwann kippst du auch um." "Erst wenn ich alle hier unter den Tisch gesoffen hab!" "Na dann, prost!" Ein Soldat nach dem anderen kippte um, und auch Durathror begann zu wanken, als der Rekrut wiederkam. "Hier, Fräulein, ihre Bluse." "Du, komm ma her. Wir saufen jetzt einen zusammen." "Aber, ich bin fast nich geeicht!" "Dann bist du's bald! Fang!" Durathror warf dem Rekruten eine flasche zu. "Un jetzt auf drei! Eins, zwei, drei!" beide setzten an, und Durathror kippte die Flasche runter wie Wasser. "Langsam wird's schwummrig..." Er begann langsam umzukippen, und die wenigen Soldaten, die noch bei Bewusstsein waren, jubelten dem Rekruten zu, der etwas schwankend dastand, und dann mit Durathror gemeinsam auf dem Boden aufschlug. "Nich schlecht, kleiner. Aber nich gut genug."