Elrik, Gut Grunberg, Hofstädtchen, Taverne

"Ich denke, die Nachwelt wäre euch für lange Zeit dankbar für solche Aufzeichnungen." Er lächelte. "Ich werde es sehen in meinem langen Leben. Ich werde Menschenreichen beim Entstehen und beim Ende zuschauen dürfen, die Menschen studieren."
Er seufzte ein wenig traurig. "Heimat...was ist das überhaupt? Meine Heimat sind die vielen vergessenen Ruinen und Höhlen, staubige Bibliotheken, all die Orte, an denen man vergessenes Wissen finden kann. Dort fühle ich mich zuhause. Nicht in Waldhyn, wo ich geboren wurde. Damit verbinde ich keine heimatlichen Gefühle. Aber ich könnte ihnen nur empfehlen, dort hinzureisen. Es gibt wenige Orte auf diesem Kontinent, an denen man mehr über die Natur lernen kann. Außerdem gibt es dort einen riesigen Garten mit allen möglichen Pflanzen, die dort geschützt und gezüchtet werden. Vielleicht finden sie da ihre Zutaten für ihren Wein. Allerdings werde ich sie nicht begleiten. Weder kann noch will ich das. Aber vielleicht können sie mir helfen: Ich suche Orte, in denen Magie herrscht. Haben sie hier etwas über solche Orte gehört? Orte, von denen keiner zurückkehrte, Orte, über die man sich düstere Geschichten erzählt?" Orte, an denen die Toten leben? Das wäre das wichtigste. Vielleicht finde ich durch das Studium der Toten einen Weg, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Aber ich sollte dies wohl niemandem erzählen, es könnte böse enden.

Elrik, Gut Grunberg, Hofstädtchen, Taverne

"Nichts zu danken, Herr Lao. Ich danke ihnen." Er verneigte sich. "Vielleicht werde ich eines Tages eine Statue von ihnen bewundern dürfen. Leben sie wohl und haben sie ein langes Leben." Er legte das Geld für das Bier auf den Thresen und verließ die Taverne. Untote. Das wäre ja wundervoll! Und wenn das Reich arm ist, dann kann man ja bestimmt gut verhandeln. Ich brauche ja nicht viel. Lächelnd lief er zum Schloss. Es würde ein Fest für ihn werden! Untote vertreiben würde ihn beliebt machen, und das Wissen, das er eventuell aus der Magie beziehen könnte, würde ihm bei seinem Ziel helfen!
Er sprach eine der Wachen an. "Sir, ich habe von dem Auftrag gehört, die Untoten betreffend. Ich bin ein Wandermagier und würde mir das Problem gerne mal anschauen. Sollte es Probleme mit der Entlohnung geben, so würde mir ein warmes Bett für die Nacht, ein gutes Essen und Schreibutensilien genügen. Darf ich eintreten?"

Elrik, Burg Grunberg, Thronsaal

Langsam schreitend betrat er den Saal. "Eindrucksvoll..." Dann sah er das Mädchen dort stehen. "Seid gegrüßt, mein Lord. Ich bin Elrik Janov, meines Zeichens Magier aus Waldhyn." Er verneigte sich. "Spezialisiert auf Hervorrufungsmagie, Verbotene Schulen sind Illusion und Verzauberung." Er zog die Kapuze von seinem Haupt und man sah die Magischen Schriftzeichen, die sein Gesicht verzierten, und aus den langen Haaren schauten die Spitzen seiner Ohren raus. "Ich habe etwas von den hiesigen Problemen mit lebenden Toten gehört, und dachte, ich könnte eventuell diese Magie studieren, um sie zu bannen. Es gibt genügend Präzedenzfälle, welche auf verschiedenen Grundlagen basieren: Flüche, getanes Unrecht, welches die Seelen hier festhält, Nekromantische Experimente. Wenn man das Problem beheben will, muss man es an der Wurzel fassen." Er neigte den Kopf kurz. "Und da ich ein Wandermagier bin und auf der Suche nach mir unbekanntem, würde ich mich freuen, wenn ich dieses Phänomen begutachten und dokumentieren könnte. Ich würde nur eventuell Tinte und eine Feder benötigen, mein Zauberbuch habe ich dabei, und ein wenig Essen. Magische Studien verbrauchen viel Energie."

Elrik, Burg Grunberg, Thronsaal

"Anfänger?! Du nennst mich einen Anfänger? Ich habe mich schon mit Nekromantie und den dazugehörigen Bannzaubern beschäftigt, da brauchte man noch Weißsagungszauber um zu wissen, dass du existieren wirst! Oder denkst du, dass ich, nur, weil ich als Hervorrufungsspezialist die Schulen der Illusion und Verzauberung als für mich verboten gewählt habe, weniger kompetent bin?" Er schnaubte. "Wie lange hast du dich denn schon mit alten Schriftrollen auseinandergesetzt, die ähnliche Fälle beschreiben? Wie oft bist du in dunkle Ruinen hinabgestiegen, um alte Zauber zu finden, die man nicht mehr kennt? Ich habe mir schon häufig die Signatur der magischen Energien angeschaut, die einen Ort als verflucht gelten ließen, um den passenden Bannzauber vorzubereiten." Dann wandte er sich an den Lord. "Herr, ich verlange nicht viel. Ich möchte mich nur mit der Magie auseinandersetzen, um sie besser verstehen zu können. Die Toten sollen ruhen, und egal was sie daran hindert, muss gebannt werden. Für das Höhere Wohl, nicht für Geld oder Beliebtheit. Ein erweitertes Arsenal an Präzedenzfällen kann nur helfen, andere, ähnliche Fälle leichter zu lösen und die armen Seelen von ihrem Schicksal zu befreien. Deswegen bitte ich sie, mir zu erlauben, die magischen Energien untersuchen zu dürfen, um zu wissen, mit welchem Zauber wir es hier zu tun haben, und einen passenden Bannzauber zur Not selbst zu kreieren, statt es einem Jungspund anzuvertrauen, der es nur um des Geldes willen und herzlos macht." Er verneigte sich.

Elrik, Burg Grunberg, Thronsaal

"Wie ihr befehlt, Herr. Dann werde ich mich mit dem Jungspund daran machen." Er musste ein verächtliches Lächeln unterdrücken. Dachte dieser Lord wirklich, dass er sein Wissen an eine Akademie weitergeben würde? Er würde wohl eine kleine Abhandlung schreiben mit den wichtigsten Punkten, aber die wahren Hintergründe und die komplette Magische Signatur würde auch in seinem Privaten Zauberbuch enden. Es war ja nicht so, als ob er die Gemeinschaft der Magier unterstützen wollte. Sein Wissen war sein eigenes, und er achtete darauf, dass niemand anderes auch nur im geringsten dahinter kam. Deswegen verbrannte er Bücher, die er nicht mitnehmen konnte, hob Magie auf, die andere finden konnten. Deswegen wurmte es ihn ein wenig, mit dieser jungen Magierin zusammen diese Sache untersuchen zu müssen. Aber wer weiß, vielleicht wurde sie in einem ungünstigen Moment von einem Untoten überrascht?

Elrik, Burg Grunberg, Thronsaal

Er drehte sich zu Potema und räusperte sich. "Erstens: Ich bin zwar älter als du, aber ich habe noch mehrere Hundert Jahre länger auf dieser Welt als du. Und eine Unachtsamkeit hat mich schon mehr gekostet, als du in deinem Leben erfahren wirst. Es war zwar keine Arkane Unachtsamkeit, aber so etwas lehrt einen. Auch wenn ich deshalb von der einfachen Magieschule auf Dalamars Universität der Arkanen Künste kam, wo ich meinen Magister Arti Arkani gemacht habe. Und zum anderen habe ich doch erwähnt, dass der Schwerpunkt meiner Studien auf der Kunst der Hervorrufung lag. Feuerbälle, Magische Geschosse, Blitze und was da sonst noch dazu gehört. Allerdings gehörte die Schule der Nekromantie zu meiner Ausbildung dazu. Deswegen ist die Bezeichnung meines Berufstandes trotzdem nicht Nekromant, sondern Thaumaturg."
Dann wandte er sich wieder zu Lord Ralof. "Allerdings hat sie in einer Sache Recht: In ihren Fragen an sie."

Elrik, Burg Grunberg, Thronsaal

"Nein, ich möchte nur nicht, dass sie von anderen Magier ausgelacht wird, welche sich mit dieser Form der Magie auseinandergesetzt haben. Zum anderen könnte eine Bezeichnung als Nekromant dafür sorgen, dass das gemeine Volk, welches sich schließlich nicht mit dem Aufbau der Arkanen Schulen auskennt, etwas falsches in mir sieht."
Er schüttelte den Kopf. "Was hat mein Volk euch denn angetan? Betrunken in einen Brunnen pinkeln und jemanden im Turnier verletzen ist beides zwar nachvollziehbar, aber nicht verständlich. Aber warum würde man denn ein Feld salzen? Was hat euch denn die Natur angetan, um so etwas zu verdienen?" Dann wandte er sich an Potema. "Ich würde vorschlagen, dass ich erstmal die Ströme der Magie untersuche. Mit etwas Glück gelingt es mir sogar, einen Untoten zu fangen. Dann könnte man sie direkt am unlebenden Subjekt studieren."