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RE: Vanyaquenta, das Buch der Vanyar

in Kultur und Religion 03.02.2017 18:16
von Goodboy Tobi • Mo(r)derator | 1.625 Beiträge | 1633 Punkte

Zuerst war Eru, der Eine, von allem Sterblichen als Ilúvatar bezeichnet, und dieser schuf die Vanyar, Sprösslinge seiner gedanken. Ein jeder der Vanyar kannte nur den Gedanken, aus dem er entstanden war, und nicht das Wesen seiner Brüder und Schwestern. Doch Ilúvatar sprach mit ihnen, sie Melodien lehrend, und seine Kinder sangen zu ihm, und Ilúvatar sah, es war gut. Doch noch sangen die Vanyar immer alleine oder zu wenigen, während die anderen bei ihnen standen, lauschend, und so das Wesen ihrer Brüder verstanden. So wuchs das Verständis und die Harmonie zwischen den Vanyar
Als Ilúvatar sah, dass die Zeit gereift war, rief er alle Vanyar zusammen und lehrte sie eine gewaltige Melodie, schöner und wundervoller als alles, was er ihnen zuvor beigebracht hatte, und der Glanz ihres Anfangs und die Pracht ihres Endes verwirrten die Vanyar so sehr, dass sie sich vor Ilúvatar verneigten und still waren.
Ilúvatar sagte zu ihnen: "Aus dem Thema, das ich euch gewiesen, erschafft nun gemeinsam in Harmonie Vanyalindale (etwa so viel wie "schöne Musik", eine wortgemäße Übersetzung aus dem elfischen würde scheitern, da Vanya auch für die Wesen verwendet wird, nicht nur für das Wort "schön", welches für die Bestimmung des Namens der göttlichen Wesen verwendet wurde.). Und da ein jeder von euch anders ist denn alle anderen, so führe mir jeder das Thema nach seiner Art und seiner Kunst aus, so wie es ihm beliebt."
Und die Stimmen der Vanyar begannen, zu erschallen. Und so verschieden die Vanyar, so verschieden auch ihre Stimmen. Und so erklangen sie wie Harfen, wie Flöten, wie Posaunen, wie Geigen und wie Orgeln, und so erschufen endlose in einander verwobene Stimmen aus dem Thema Ilúvatars eine Melodie, deren Höhen und Tiefen ausserhalb des Hörbaren lagen, und die aus den Räumen Ilúvatars hinausdrangen in die Leere, und die Leere war nicht mehr leer. Eine vergleichbare Melodie wurde nie wieder gehört, und erst am Ende aller Tage werden sowohl die Vanyar als auch die Kinder der Welt zusammen eine noch schönere Melodie erschallen lassen, die auf ewig erklingen wird.
Und lange sangen die Vanyar, und Ilúvatar lauschte ihnen. Doch mit einem Male begannen fremde Töne, in die Harmonie Zwietracht zu tragen. Der Vanyar, der aus Ilúvatars größten Gedanken entstanden war, Melkor, der mit dem größten Wissen und Macht und Kunstfertigkeit gesegnet war, hatte sich eigene Töne ersonnen, und damit verfälschte er nun die große Melodie, und diejenigen Vanyar, die am nähsten zu ihm standen, stockten, verlangsamten ihren Gesang, denn sie waren verwirrt.
Melkor, "der in Macht ersteht", hatte schon immer danach gesehnt, selbst Dinge zu erschaffen, sich selbst andere Wesen zu gestalten, doch nur, damit sie ihm dienen. Und dafür hatte er die Ewige Flamme gesucht, mit der er und seine Brüder geschaffen wurden, doch die war bei Ilúvatar, so erreichte er sie nicht.
Und die Gedanken vieler Vanyar verirrten sich durch die neuen Töne, und die Melodie geriet in Gefahr. Während die orchal toloth, die großen acht, die mächtigsten Vanyar hinter Melkor, versuchten, die Melodie zu retten, schlossen sich doch auch manche Vanyar den Neuen Tönen an, und bald schien es, als ob zwei Melodien, zwei Lieder sich vor dem Thron Ilúvatars bekriegen würden.
Und Ilúvatar lächelte. Er hob seine linke Hand, und ein Neuen Thema mischte sich in die Melodie, und es Harmonisierte das Lied wieder. Doch nicht lange dauerte es, bis Melkor wieder anfing, die Harmonie zu stören. Schrill klangen seine Töne im Lied, und viele Vanyar verloren das Thema aus den Augen, und unbeholfen stammelten sie alte Melodien vor sich hin.
Und Ilúvatars Gesicht verdunkelte sich. Er hob seine Rechte Hand, und ein weiteres Thema mischte sich in die Melodie, subtil, und doch nicht zu übertonen. Und lange wogten das neue Thema und die Disharmonie von Melkor hin und her, und während Thema Ilúvatars ruhig war, so war das Thema von Melkor und den Yanyar, die sich seiner Melodie angeschlossen hatten, ein schrilles Orchester wie aus Trompeten, die nur wenige Akkorde immer und immer wieder spielen. Und Ilúvatars Thema griff immer wieder die lautesten Töne Melkors auf und verband sie mit seinen Eigenen, und die Harmonie obsiegte langsam. Doch als Melkor eine offensive startete, beendete Ilúvatar das Lied mit einer Bewegung beider Hände und einem Großen Akkord.
Und während die letzten Töne der Melodie verstummten, zeigte Ilúvatar den Vanyar die Leere, und das, was nun in der Leere lag: eine Welt. Und der Eine sprach: "Sehet, was ihr geschaffen habt! Sehet, und wisset, vor allem Melkor, dass alles, was ihr geschaffen habt, doch mit allem zusammen spielt." Und so war die Welt geschaffen worden.


Doch die Vanyar wachen noch immer über die Welt, die sie mit ihren Stimmen geschaffen haben, und ein jeder Vanyar wacht über das, was aus seiner Kunst entstanden ist.
Doch einer der Vanyar schaut nicht liebevoll auf alles, sondern verachtend. Da nun das Lied der Vanyar verstummt ist, versucht Melkor nun, die Harmonie auf der Welt zu stören, denn aus seiner Stimme ist das Böse erwachsen, ebenso wie Missgunst und Verrat und Mord. Und noch immer unterstützt er die, die dafür stehen. Er vergiftet die Geschöpfe der anderen Vanyar, und verändert sie so.

Eine der Missetaten Melkors waren die Drow, die Dunkelelfen, die für die Elfen das sind, was Melkor für die Vanyar. Und noch immer vergiftet er Elfen, auf dass sie Böse werden und ihr Volk verraten.




Und all dies ist nur die Einleitung des Vanyaquenta, dem Großen Buch des Glaubens der Elfen.


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